
Carbonara: Was Schweizer Milch mit dem Klassiker zu tun hat – oder eben nicht!
Die echte Spaghetti alla Carbonara gehört zu den heiligsten Rezepten der italienischen Küche – und in ihrer Originalform hat sie mit Milch oder Rahm rein gar nichts zu tun. Und doch, wer durch Schweizer Küchen streift, findet häufig eine Variante, die dem Klassiker einen Schuss Rahm oder Milch beimischt. Warum ist das so? Und darf man das überhaupt?
Was gehört original in eine Carbonara?
Die Antwort der Römer ist klar:
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Guanciale (italienischer Speck aus der Schweinebacke)
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Pecorino Romano
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Eier (meist nur Eigelb)
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Pfeffer
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Pasta (klassisch Spaghetti)
Keine Milch, kein Rahm, kein Knoblauch, keine Zwiebeln. Punkt.
Und jetzt kommt die Schweiz ins Spiel…
In der Schweizer Alltagsküche wird Carbonara oft etwas entschärft – der Speck wird durch Frühstücksspeck ersetzt, die Eier durch eine Rahm-Ei-Mischung gestreckt, und Pecorino durch Emmentaler oder Gruyère getauscht. Warum?
3 Gründe für die Schweizer Carbonara mit Milch:
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Sicherheit: Rohes Ei macht manchen Angst – Rahm „beruhigt“ das Rezept.
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Konsistenz: Milch oder Rahm verhindert, dass die Sauce stockt – sie bleibt cremig.
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Zutatenverfügbarkeit: Pecorino & Guanciale gibt’s nicht in jedem Dorf – Gruyère & Frühstücksspeck hingegen schon!
Fun Fact: Die „Milch-Carbonara“ ist nicht nur in der Schweiz verbreitet
Auch in Deutschland, Österreich, Frankreich oder den USA findet man Carbonara-Rezepte mit Rahm. Diese Versionen haben sich aus Bequemlichkeit & Geschmack angepasst, sind aber weit entfernt vom Original.
Fazit: Was hat Schweizer Milch mit Carbonara zu tun?
Traditionell? Nichts.
Kulinarisch im Alltag? Eine ganze Menge!
Die Carbonara mit Schweizer Milch oder Rahm ist ein kulinarischer Kompromiss – nicht original, aber oft geliebt. Ob du dich für die echte italienische Version entscheidest oder für die cremige Rahm-Variante, bleibt dir überlassen.
Wichtig ist: Du nennst es vielleicht Carbonara – aber nimm’s den Italienern nicht übel, wenn sie das als „Pasta alla Panna con Speck“ bezeichnen!
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